Grundversorgung

Einen Brennstoff nutzen, der natürlich ist und im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen die geringsten Schadstoffe erzeugt – das klingt gut? Ist es auch! Denn wir liefern Ihnen Erdgas in bester H-Gas-Qualität nach Hause. Doch bevor das Gas bei Ihnen ankommt, erzeugen wir damit noch umweltschonend Strom: in unserer Gasentspannungsanlage, in der wir den Gasdruck auf das richtige Maß für Sie herunterregeln.

Ihre Vorteile:

  • Laufzeit/Kündigungsfrist: 0 Monate / 2 Wochen
  • Abschlagshöhe: Nach Wunsch
  • Rechnung: Nach Wunsch per Post oder E-Mail
  • Zahlung: Per Lastschrift oder Überweisung

Ansprechpartner

Weitere Informationen

Bei Ihrer Erdgas-Abrechnung sind einige Faktoren zu beachten: Volumen, Druck, Temperatur und die chemische Zusammensetzung des Erdgases spielen eine Rolle. Wie alles richtig und gesetzesgetreu erfasst wird, beschreibt das Arbeitsblatt G 685 der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW), nach dem wir uns richten.

Die Messung Ihres Erdgasverbrauches erfolgt über den Erdgaszähler: Er misst das Betriebsvolumen – also den Zustand des Erdgases in Ihrem Zähler, der je nach Druck und Temperatur variieren kann.

Die Abrechnung des Erdgases erfolgt auf Basis der im Erdgas chemisch gebundenen Wärmeenergie. Dafür wird der Brennwert des Erdgases laufend an der Übergabestation vom Vorgelagerten Netzbetreiber im Normzustand gemessen.

Das gemessene Betriebsvolumen muss deshalb mithilfe der Zustandszahl (Z-Zahl) umgerechnet werden: Die Z-Zahl setzt sich aus dem Verhältnis des vom Erdgaszähler gemessenen Betriebsvolumens zum Normvolumen zusammen – sie berücksichtigt die Höhenlage, den Gasdruck und die Gastemperatur. Durch die verschiedenen Höhenlagen und Gasdrücke in Lemgo ergeben sich acht Z-Zahlen für die Abrechnung. Unsere Beispielrechnungen zeigen Ihnen die Unterschiede auf!

Höhenzone 1

Höhenzone 2

Höhenzone 3

Höhenzone 4

Höhenzone 5

Höhenzone 6

Höhenzone 7

Höhenzone 8

Wir versorgen alle Haushalte mit dem sogenannten H-Gas. H-Gas besitzt einen höheren Methangehalt als das alternative L-Gas – damit bietet es auch einen höheren Brennwert. 

Erdgas ist der sauberste fossile Energieträger, dennoch werden bei der Verbrennung 0,246 kg CO2 pro Kilowattstunde erzeugt. Nach dem Prinzip der Klimabalance gleichen wir diese Klimabelastung an anderer Stellen wieder aus, in dem wir Klimaschutzmaßnahmen unterstützen, welche den CO2-Ausstoß in entsprechender Menge reduzieren.

An dieser Stelle haben wir einige Informationen für alle zusammen gestellt, die über das Gasnetz der Stadtwerke lemgo versorgt werden.

Wie funktioniert die deutsche Gasversorgung?

Das Gas für Deutschland stammt aus verschiedenen Herkunftsländern – Russland, Norwegen und die Niederlande gehören unter anderem dazu. Durch langfristige Bezugsverträge mit den Lieferanten und den kurzfristigen Handel an europäischen Energiebörsen wird das benötigte Gas beschafft.

Auch in Deutschland selbst wird Gas erzeugt – erneuerbare Gase wie Biomethan oder Wasserstoff gehören zunehmend dazu. Diese Gase bilden ebenfalls einen wichtigen Beitrag für die Versorgungssicherheit. Außerdem ermöglicht die deutsche Gasnetzinfrastruktur weitere Energie-Importe über den Seeweg und über transkontinentale Pipelines.

Der Transport zu den Gaskunden erfolgt über die engmaschige Gasinfrastruktur – über Ferngasleitungen und die Gasverteilernetze. Außerdem stehen 46 unterirdische Gasspeicher zur Verfügung, die einen Teil des benötigten Gases speichern können.

Woher kommt das Lemgoer Gas?

Die Gasmengen für Lemgo kaufen wir bei verschiedenen deutschen Lieferanten ein – allerdings haben wir keinen Einfluss darauf, woher unsere Lieferanten das Erdgas beziehen.

Das Gas kommt über die MIDAL (Mitte Deutschland Anbindungsleitung) in Lemgo an: eine 702 km lange Erdgas-Pipeline, die von der Nordseeküste nach Südwestdeutschland verläuft. Diese Ferngasleitung hat weitreichende Verbindungen, zum Beispiel  

  • nach Brüssel, wo es LNG-Terminals gibt
  • zu Erdgasspeichern in NRW
  • nach Norwegen
  • und über Nordstream 1 nach Russland

Wie ist das deutsche Krisenmanagement geregelt?

Am 30. März 2022 hat die Bundesregierung die Frühwarnstufe des „Notfallplans Gas“ ausgerufen – die erste von drei Stufen. Sollten weitere Warnstufen folgen und ein nationaler Gasversorgungsengpass entstehen, greift die klare Vorsorgeregelung des Gesetzgebers und der Unternehmen der Gaswirtschaft: Im Falle einer unmittelbaren Gefährdung oder Störung der Versorgung steht dabei die Sicherung des lebensnotwendigen Bedarfs im Fokus.

Der Notfall wird durch die europäische Gas-SoS-Verordnung ausgerufen. Ist dies der Fall, kommen auf nationaler Ebene rechtliche Instrumentarien zum Einsatz: Das Energiesicherungsgesetz und die Gassicherungsverordnung gehören dazu. Die deutschen Gasversorgungsunternehmen haben zudem den „Leitfaden Krisenvorsorge Gas“ entwickelt, der deutschlandweit einheitliche Abläufe für den Krisenfall vorgibt. Damit lassen sich die vorgeschriebenen Maßnahmen gezielt und koordiniert umsetzen.

Sollte ein Versorgungsengpass eintreten, gewährt der Gesetzgeber bestimmten Kundengruppen besonderen Schutz – diese Kunden werden vorrangig mit Gas beliefert.

Zu den geschützten Gruppen zählen

  • Haushaltskunden
  • kleine und mittlere Unternehmen aus Gewerbe, Handel, Dienstleistungen, deren Verbrauch über standardisierte Lastprofile gemessen wird
  • grundlegende soziale Dienste wie Krankenhäuser, stationäre Pflege- und Betreuungseinrichtungen
  • systemrelevante Einrichtungen wie die Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr etc.

Auch Fernwärmeanlagen, welche diese Kundengruppen mit Wärme beliefern, sind besonders geschützt.

Was geschieht in Lemgo im Krisenfall?

Eine Krise in Lemgo ruft der Betreiber unserer Ferngasleitung in fünf Stufen aus. Diese reichen vom reinen Monitoring der Versorgungssituation bis zur Reduzierung der Liefermenge.

Wird die Liefermenge aufgrund eines Engpasses eingeschränkt, so werden zunächst Industriebetriebe nicht mehr mit Erdgas und Fernwärme beliefert. Sollte eine solche Lastabschaltung bevorstehen, werden diese Kunden frühzeitig per E-Mail informiert: Sie müssten dann ihren Gasverbrauch in einem klar definierten Zeitrahmen entsprechend der Vorgaben reduzieren.

Gemeinschaftlich die Krise meistern!

Über die Nutzung von Flexibilitäten in den Versorgungsnetzen, Fahrweisen-Änderungen beim Pipelinebetrieb oder Mengenverlagerungen zwischen verschiedenen Netzbetreibern ließe sich selbst bei einem Gas-Lieferengpass noch einiges gestalten.

Allerdings lässt sich selbst mit all diesen Maßnahmen ein schneller Ausfall der russischen Gaslieferungen nicht ersetzen: Denn zurzeit reichen die aus den weiteren Gas-Lieferländern eingespeisten Gasmengen nicht für die gesamtdeutsche Versorgung aus.

Insgesamt gilt: Kürzungen der Liefermengen oder eine Abschaltung der Versorgung werden immer nur das letzte Mittel sein. Sie greifen erst, wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind!

Schon jetzt aber können all unsere Kundinnen und Kunden einen wertvollen Beitrag zur gemeinschaftlichen Meisterung der Krise leisten – indem sie Energie einsparen, wo immer es möglich ist!