Lemgo.- Jetzt wird es in Lemgo sichtbar, dass die Stadtwerke im Dezember 2019 den Zuschlag für die Förderung eines neuen iKWK-Systems (innovative Kraft-Wärme-Kopplung) erhalten haben: Auf dem Stadtwerke-Gelände am Bruchweg wurde der stadtbildprägende, rund 40 Meter hohe Schornstein der 1980 installierten Gasturbine abgebaut. Diese Anlage wird im Zuge des iKWK-Projektes durch eine neue, höchst effiziente Motor-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage ersetzt, die Strom und Wärme für Lemgo produzieren wird.
40 Jahre lang sicherten rund 60 Schrauben den Schornstein der alten Gasturbine auf dem Kesselgebäude am Bruchweg. Sie alle wurden von einem Abbauunternehmen Stück für Stück gelöst, dabei gewährleistete ein Kran jederzeit die Standfestigkeit des Schornsteins.
„Der Schornstein steckte auch noch ein Stück im Kesselteil – mit dem Kran konnte er angehoben und auf unserem Gelände abgelegt werden“, berichtet Uwe Weber, Leiter der Eigenerzeugung bei den Stadtwerken. „Dort wird er nun in Kleinteile zerlegt und durch die Metallschmelze einer Wiederverwertung zugeführt.“
Der Schornsteinabbau bildet den Abschluss der Deinstallation der alten Gasturbine, die 40 Jahre lang das Rückgrat der Wärmeversorgung in Lemgo bildete.
„Wir freuen uns, dass wir mit diesem Abbau nun die Voraussetzungen für die neuen iKWK-Anlagen schaffen, mit denen wir ab 2022 noch mehr erneuerbare Fernwärme für Lemgo erzeugen“, berichtet Stadtwerke-Geschäftsführer Arnd Oberscheven. „Damit setzen wir wieder einmal ein Zeichen für den Klimaschutz vor Ort, denn allein schon die neue Motor-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage wird die CO2-Emissionen im Vergleich zur Altanlage halbieren.“
Ab August 2021 wird diese neue Anlage in dem Kesselgebäude ihren Platz finden. Auch sie erhält einen Schornstein, der jedoch rund zehn Meter kleiner als der bisherige Schornstein ausfallen wird. Zu dieser Anlage gesellen sich noch eine Solarthermieanlage und eine Wärmepumpe, die Begawasser zur Fernwärmeerzeugung nutzen wird. Beide Anlagen werden zusammen 6.000 MWh Fernwärme aus Erneuerbaren Energien produzieren – das spart so noch einmal 1.500 Tonnen CO2 jährlich ein.
„Alle Anlagen unseres innovativen Kraft-Wärme-Kopplungsprojektes sollen 2022 in Betrieb gehen“, so Arnd Oberscheven. „Ein tolles Vorzeigeprojekt für unsere Region Ostwestfalen-Lippe!“